24. SIATA-Treffen 2014  Fladungen / Rhön

21 Teilnehmer mit seinen Siata´s wurden gezählt.


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  • Bericht vom  23. 6.2014

    Siata Spring: Ein Spaßmobil zum Verlieben

    Oldtimer-Freunde trafen sich am Wochenende in der Rhön
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  • Ein hinreißend schönes Auto: der Siata Spring. Nur noch wenige gibt es davon in Deutschland. Aber am Samstag konnten Autoliebhaber gleich 25 Stück am Parkplatz des Grenzmuseums auf der Schanz bestaunen.
  • Fotos: Fred Rautenberg
    Was für ein Anblick: Die Kolonne der Siata-Spring-Oldtimer zog bei der Ausfahrt von Fladungen nach Meiningen am Grenzmuseum auf der Schanz vorbei. Im Hintergrund ist die Goldene Brücke der deutschen Wiedervereinigung zu sehen.
  • Auto-Liebhaber: Stolz zeigten die Fans ihr Siata-Outfit beim Halt im Grenzmuseum auf der Schanz. Heinz Henneberger (Fünfter von rechts) aus Würzbrug hatte das internationale Siata-Treffen organisiert.

Das ist ein Auto zum Verlieben, der fast niedlich wirkende Siata Spring. Nur wenige werden ihn kennen, denn deutschlandweit gibt es nur noch knapp 40 Exemplare des Oldtimers. Gleich 25 dieser selten gewordenen italienischen Flitzer sind am vergangenen Samstag von Fladungen nach Eußenhausen und hinauf zum ehemaligen Grenzübergang auf der Schanz gefahren, um im Rahmen ihres Treffens die einstige Stätte der innerdeutschen Teilung zu besichtigen.

Dass diese in Handarbeit angefertigten Liebhaber-Zweisitzer so selten sind, ist kein Wunder, erklärte Heinz Henneberger, der Organisator des 22. internationalen Treffens der Siata-Spring-Fans. Denn die italienische Tuning-Firma Societa Italiana Applicazioni Trasformazioni Automobilistiche (kurz: Siata) in Turin hatte in den späten 1960er Jahren nur rund 2000 Exemplare angefertigt und international verkauft.

Das Besondere daran: Das Auto war von Anfang an als „Spaßmobil“ gedacht, worauf auch der Beiname „Spring“ (Frühling) hinweist. Und das „Spaßige“ gelang vor allem durch geschwungene Kotflügel und einen fast wuchtig zu nennenden verchromten Kühlergrill mit zwei frei stehenden Frontscheinwerfern. Eine auffällig leuchtende Karosseriefarbe, Speichenräder und ein Trittbrett an den Seitentüren verstärkten den Spaßcharakter und den Nostalgie-Eindruck.

Über 140 km/h kommt der Siata Spring kaum hinaus, bekannte Henneberger, aber das macht ihm und seinen Freunden nichts aus. Denn ihre Reisegeschwindigkeit liegt in der Regel nur bei 80 km/h – die „Siatisten“ wollen beim Fahren auch den Anblick der Landschaft genießen. Schade eigentlich für Liebhaber besonderer Autos, dass die Produktion dieses schmucken kleinen Fahrzeugs 1970 eingestellt wurde.

Jährlich treffen sich die Freunde des Siata Spring aus Deutschland, den Niederlanden, Italien, Frankreich und sogar aus den USA und unternehmen gemeinsam eine Fahrt durch das Land, in dem sie zu Gast sind. Nach 2012 sind sie in diesem Jahr wieder in Deutschland unterwegs. Mittelpunkt des 24. Siata-Spring-Treffens war die Sennhütte bei Fladungen. Von dort führte der Weg der Oldtimer-Freunde unter anderem über das Streutal nach Meiningen. Dabei machten sie beim Grenzmuseum auf der Schanz Halt, um sich über den ehemaligen Eisernen Vorhang informieren zu lassen und um die noch vorhandenen Grenzanlagen in Augenschein zu nehmen.

Heinz Henneberger, ehemaliger Polizeibeamter in Würzburg, konnte dank seiner früheren beruflichen Kontakte Polizeihauptkommissar Winfried Baumhämmel und seinen Kollegen Stefan Artmann für die Führung durch das Museumsgelände gewinnen. Die beiden orts- und geschichtskundigen Beamten machten den Besuchern mit aller Deutlichkeit klar, welche menschenverachtende, brutale Bedeutung der ehemalige angebliche „sozialistische Schutzwall“ gegen die bösen Kapitalisten im Westen hatte.

Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, als hier alle Wege endeten und die Welt in zwei Teile geschnitten war. Und so konnte Henneberger mit der eindrucksvollen Kavalkade seiner Freunde in ihren „Frühlings“-Fahrzeugen ungehindert hinüber nach Thüringen und weiter ins deutsche Land hinein fahren.

Fred Rautenberg



Tschüss bis nächstes Jahr zum Treffen im Hunsrück

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